Beckenbauer gegen Kaiser

Eine Zivilklage soll eine einstweilige Verfügung gegen Franz Beckenbauer erwirken. Das Ziel: Seine Namensänderung.

Stein des Anstoßes

Das Wirken Franz Anton Beckenbauers hat weitreichendere Folgen als bisher angenommen. Als bester Fußballer der deutschen Geschichte berühmt geworden, zierte der »Kaiser« über Jahrzehnte die Werbespots bekannter Marken. Auch dem Musikgeschäft drückte er mit einem Hit seinen Stempel auf. Nach der aktiven Fußballkarriere blieb er als Fußballtrainer und Vereinsfunktionär stets erfolgreich. Mit dem jetzigen Kläger, dem Berufsverband der Beckenbauer, bestand eine vertragliche Einigung zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Der Wert des Namens-Patentrechts der Beckenbauer sollte durch das Auftreten Franz Beckenbauers nicht vermindert werden. Der gegenseitige Kontakt wurde lange Zeit als wertschätzend bis freundschaftlich bezeichnet. Erst seine Tätigkeiten als Präsident des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie als FIFA-Funktionär veränderten die öffentliche Wahrnehmung Franz Beckenbauers.

Ein Plädoyer pro AfD

Wissen ist Macht. Doch die Informationsfülle überfrachtet unsere Gehirne. Ein Komplexitätsreduktionsratgeber.

Auf Lucke setzen

Ja, sie existieren wirklich. Diejenigen Leute, die Informationen aufsaugen wie ein Schwamm das Wasser, um sie gekonnt zu verarbeiten, wie Lionel Messi einen Zuckerpass von Andrés Iniesta. Diese Menschen konsumieren zielsicher die gefragten Magazine und Kanäle der Zeit und sind deshalb stets auf ihrer Augenhöhe. Kein Trend geht an ihnen vorbei, kein gesellschaftlich relevantes Thema, zu dem sie sich nicht adäquat positionieren können. Mehr noch: sie schaffen Meinungen und werden Teil des Diskurses.

Und es gibt solche, die bereits von den kleinsten Herausforderungen des Tages überwältigt werden. Sie treffen sich mit den Maximierungsbegeisterten nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner: Atmung. Nahrungsaufnahme. Ausscheidung. Schlafen. Insbesondere diese Menschen benötigen Zuwendung, nicht nur aus humanistischer Sicht.

Erdoğan, die Türkentaube

Aktueller Leak: Tagebucheintrag des türkischen Präsidenten vom 24. August 2016 enthüllt politische Vorgehensweise.

Türkentaube in Habachtstellung

Liebes Tagebuch,                                    24.08.2016

heute Nacht habe ich ganz schön wildes Zeug geträumt. Erst war ich frei wie ein Vogel und danach musste ich als mutiger Kämpfer eben diese Freiheit verteidigen. Wie ein gewöhnlicher Mensch scheine auch ich meine Lebensereignisse im Traum zu verarbeiten.

Ist ja nichts Neues: Weißt Du noch, wie ich dieses Traumtor in absoluter Bedrängnis erzielt hatte. Mir gingen die Kritiker nicht aus dem Kopf, die behaupteten, es sei aus abseitsverdächtiger Position entstanden. Eine absolute Respektlosigkeit, die ich nicht dulden konnte. Mit jedem Tag wurde die Liste der Kritiker länger und ich musste nur auf den geeigneten Moment warten, um zurückzuschlagen. Dann kam mit dem Militärputsch die Erlösung und was soll ich sagen? Wer auch immer dafür verantwortlich war, ist mir prinzipiell einerlei. Hauptsache die Nasen, die die Rechtmäßigkeit meines Treffers anzweifelten, erfuhren endlich ihre gerechte Strafe. Schublade auf: Liste raus. Wer zuletzt lacht, steht wohl doch nicht im Abseits.

Und wie ich danach schlafen konnte: Wie. Ein. Stein. Aber ich will Dich nicht mit alten Kamellen langweilen, dafür war die letzte Nacht viel zu aufregend.

Erschreckend: Immer mehr Geister lassen sich scheiden

Ein kultureller Werteverfall nimmt ungeahnte Ausmaße an. Ein unsichtbarer Geh-Trend.

Welle der Entgeisterung

Was zunächst nur in eingeweihten Kreisen bestätigt werden konnte, ist nun Gewissheit. An vielen Stellen Deutschlands scheiden sich die Geister. Die Ursachen der Ehekrisen in gespenstischen Milieus sind derzeit noch weitestgehend schleierhaft. Wie allerdings aus verlässlicher Quelle durchgesickert ist, werden die meisten Scheidungen wohl an der See vollzogen. Dies lässt den Schluss zu, dass Geister relativ nah am Wasser gebaut sind. Viele Urlaubsressorts dürften von daher mit Umsatzeinbrüchen rechnen, insbesondere aus konservativen Kreisen. Denn Ehebruch unter Geistern ist und bleibt ein Tabuuh-Thema.

Kein Respekt vor dem Alter

Warum eine Generation abdankt und was Marius Müller Westernhagen damit zu tun hat.

Kein Geheimnis: Mit dem Alter wachsen die Ohren

Gevelsberg. Es ist das 20-jährige Jubiläum des Grundschulabschlussjahrgangs von 1996. Eine nachdenkliche Atmosphäre bestimmt das Klassentreffen in der Kleinstadt nahe Hagen und Wuppertal. Thomas G. (29) schwelgt in Erinnerungen: »Die Zeiten des Hedonismus nach dem Wirtschaftswunder waren deutlich abgeklungen. Es war für uns nicht leicht in der Grundschule. Schließlich kamen nach der Wende jede Menge Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Osten rüber und deren Integration war alles andere als reibungslos. Es trafen Welten aufeinander, die ohne Zugeständnisse nicht miteinander vereinbar gewesen wären. Unsere Sensibilität war damals vorbildlich, haben wir doch jeden Menschen auf die gleiche Weise angesprochen.«

Deutscher Millionengewinn durch Brexit

Britische Unternehmen bezahlen derzeit utopische Summen für landwirtschaftliche Endprodukte aus Deutschland. Warum zuletzt Gelsenkirchener Buerer profitierten.

Serviervorschlag

Wirtschaftsexperten aus allen Ländern hatten davor gewarnt. Jetzt scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Die Britische Wirtschaft steht schon wenige Wochen nach dem Volksentscheid über den Brexit vor einem Scherbenhaufen. Zwei Jahre verbleiben den Briten, bevor sie den Wirtschaftsraum der Europäischen Union verlassen müssen. Neueste Entwicklungen aus der noch freien Marktwirtschaft lassen nur einen Schluss zu: Die Briten bekommen zunehmend Torschlusspanik und versuchen über langfristige Verträge die Wirtschaftsbeziehungen mit einzelnen Unternehmen innerhalb der EU aufrecht zu erhalten.

Nur noch kurz die Welt retten

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Manni steht vor der Entscheidung seines Lebens: Sie oder ich? Es kann nur eine Antwort geben…

Heute ist unser Tag!

Mittwoch Abend, denkt sich Manni. Mittwoch Abend. Kann hier nicht ein Mal Ruhe einkehren? 31 Jahre Dienst nach Vorschrift und eine Erkenntnis: Der Terror schläft nie! Hat er sich schon immer gedacht. Auch nach dem 11. September konnte er nur lachen. »Schläfer« wurden sie genannt, Schläfer! Als ob. Was wollt ihr mir erzählen?, denkt er sich. Tag ein Tag aus bin ich auf Streife und weiß, was abgeht. Niemand schläft hier! Und wer hier schlafen möchte, gilt als Spießer. So sieht es nämlich aus. Wir leben in einer Großstadt, sie ist voller Opportunisten. Da fällt ihm ein, dass er das Wort schon länger bei Wikipedia nachschlagen wollte. Heute ist so ein Tag:

im allgemeinen Sprachgebrauch eine Person, die zweckmäßig handelt, um sich der jeweiligen Lage anzupassen und einen Vorteil daraus zu ziehen. Opportunismus wird häufig mit politischem und sozialem Bezug als grundsatz- oder charakterloses Verhalten beschrieben.

Wir sind nicht mehr sicher

Eine Welle der Gewalt rollt über die Bundesrepublik. Die Spur führt nach Süddeutschland.

Kein Grund, durchzudrehen?

Es ist eine scheinbar nicht aufzuhaltende Entwicklung der vergangenen Jahre, die sich vom Süden der Republik auf das gesamte Bundesgebiet ausbreitet. Spätestens seit den Ereignissen der letzten Wochen ist klar: in Deutschland traut sich niemand mehr auf die Straße, und meidet größere Ansammlungen von Menschen. Der Rückgang der Besucherzahlen auf der Düsseldorfer Rheinkirmes ist dafür ein eindeutiger Beleg. Kein Wunder, denn nach Analyse der Fakten ist der neutrale Beobachter komplett verängstigt.

»Ich bin komplett verängstigt.« (Ein neutraler Beobachter)